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„Na dann galoppieren wir mal in die Botanik!“ höre ich Hans noch sagen und schon marschiert er los. Allerdings ohne Pferd unterm Hintern sondern mit Langlaufski unter den Füßen. Hans ist Skilehrer und wie es sich für seinen Beruf gehört, hat er immer einen Spruch auf Lager. Ich versuche irgendwie Skistöcke und Kamera zu sortieren und ihm hinterherzukommen, ohne aus der Loipe zu fallen. Eigentlich wollte ich überhaupt nie Langlaufen. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht so viel halte von Sportarten, die mit maximaler Kondition minimale Geschwindigkeit erzeugen. Ich mags lieber schnell und mit möglichst wenig Anstrengung. Und irgendwie bin ich nun doch hier gelandet, zurück am wunderschönen Achensee, mit Ski unter den Füßen und einen Lehrer, der mich vom Gegenteil überzeugen will.

 

Die Basics haben wir schon hinter uns, Knie leicht beugen, Ski nach vorn schieben, Stöcke nach hinten und immer kleine Schritte. Klingt erstmal nicht sonderlich anstrengend. Ist es auch nicht. Jetzt geht es vom Ortskern in Pertisau weiter Richtung Natur… die Botanik, wie Hans sie nennt. Es geht leicht Bergauf, die Schweißperlen lassen bisher trotzdem noch auf sich warten. Ich werde links von ein paar Langläufern überholt, die aussehen als würden sie gerade einen Biathlon bestreiten. Das wär dann jetzt wohl die Stelle, an der ich erwähnen sollte, dass ich gerade den klassischen Stil lerne (von vielen auch Alte-Leute-Langlaufen genannt). Im Gegensatz zum Skating, bei dem die Beine sich so wie beim Inlineskaten auf dem Schnee bewegen, schiebt man sich beim klassischen Stil innerhalb von vorgefertigten Spuren, den Loipen, voran. Das ist tatsächlich nichtmal halb so anstrengend wie Skating, allerdings aber auch nicht wirklich schnell. Zumindest nicht, wenn man so wie ich als Anfänger vorankrebst.

Laut Hans schlage ich mich aber insgesamt ganz gut, wobei mir vermutlich meine Vor-Erfahrung auf Skiern ein bisschen zu Gute kommt. Inzwischen geht es ein bisschen bergab und am unteren Ende der Loipe steht auch schon meine Freundin Gigi von Reisefreunde bereit, die die ganze Sache auf Video festhält. Deshalb sind wir nämlich in Österreich: Wir drehen im Auftrag der Österreich Werbung, wie es uns als puren Anfängern so beim Langlaufen ergeht. Ich am Achensee und Gigi später in Saalfelden-Leogang. Ich bekomme langsam Routine und wir arbeiten uns immer weiter vor in Richtung Falzthurntal. Rechts und links der Loipe stehen hohe Tannen, hier und da eine hübsche Hütte und die Aussicht auf das Karwendel Gebirge ist gigantisch. Ich merke inzwischen wie die monotone Bewegung, die leichte Anstrengung und die Natur dazu beitragen, dass mein Kopf so richtig schön freigepustet wird. Und das trotz Videodreh.

 

Die Gegend kenne ich schon von meinem letzten Besuch am Achensee. Damals führte uns eine Winterwanderung zur Sennhütte Falzthurn, in der es wirklich die allerbesten Käsespätzle gibt. Bis dahin schaffen wir es heute leider nicht, dafür kehren wir auf dem Rückweg in den Langlaufstuben ein. Hier befindet sich sozusagen der Knotenpunkt der 200 Loipenkilometer die es in Pertisau gibt. Ich lasse mein Erlebnis Langlaufen Revue passieren und stelle fest, dass es ganz und gar nicht langweilig ist und ich in Zukunft öfter Mal die Wanderstöcke und meinen Crosstrainer gegen die Sportart eintauschen werde. Allerdings würde ich beim nächsten Mal tatsächlich gerne mal Skating ausprobieren, da meine Füße immer automatisch lieber diese Bewegung machen wollten, statt in der Loipe voran zu schieben. Manchmal muss man dem dann doch vielleicht nachgeben…

 

 

Mehr Infos:

Hinkommen

Pertisau liegt 45 Minuten von Innsbruck und 90 Minuten von München. Am besten erreicht man den kleinen Ort am Achensee mit einem Shuttle von Four Seasons, welches ihr einfach vorab bucht.

Unterkommen

Bei meinen beiden Besuchen am Achensee bin ich in zwei unterschiedlichen Hotels untergekommen, die ich beide sehr empfehlen kann. Der etwas kleinere, gemütliche Sonnenhof liegt etwas tiefer im Tal, verfügt über einen Saunabereich und hervorragende Küche. Das etwas größere Hotel Karwendel liegt mitten im Ort und bietet einen großen Spa Bereich mit Außenpool und mehreren Saunas. In beiden Häusern kann man diverse Spa Anwendungen buchen, die man nach so einem Sporttag bitter nötig hat.

Langlaufen

Die Schischule Leithner bietet Langlaufkurse (ab 115€) und Equipment (ab 17€). Die Loipennutzung ist in der AchenseeCard enthalten, die bei eurer Hotelübernachtung inklusive ist. Im Gegensatz zum Alpinski solltet ihr euch beim Langlaufen nicht zu dick anziehen. Je nach Wetter ist atmungsaktive Skiunterwäsche und eine wasserfeste Hose und Jacke ideal. Dünne Handschuhe funktionieren beim Langlaufen besser als dickere.

Andere Aktivitäten

Der Achensee bietet viele weitere Möglichkeiten die Natur zu erleben. Unzählige Winterwanderwege, eine Rodelhütte, Kutschfahrten und ein Skigebiet. Außerdem natürlich noch jede Menge gemütliche Hütten zum einkehren, eine Therme und das berühmte Tiroler Steinöl. Wer ein Auto hat sollte auch unbedingt in Steinberg am Rofan vorbei schauen und dem Waldhäusl einen Besuch abstatten.

 

Offenlegung:

Ich wurde von der Österreich Werbung beauftragt zusammen mit meiner Kollegin Gigi einen Film über mein Langlauferlebnis zu drehen. Meine Meinung über Loipen, Käsespätzle und die Botanik sind davon unbeeinflusst. Alle Fotos auf denen ich zu sehen bin hat Angelika Schwaff geschossen. 

 

 

One Comment

  • Martina sagt:

    Hallo Nina,
    den Achensee kenne ich bisher nur im Sommer. Schön, bei dir jetzt auch einen Wintereinblick zu bekommen. Ich glaube, das muss ich mal angehen. Immerhin: Im Langlaufstübel war ich auch schon und habe dort ein leckeres Bier genossen. Das schmeckt ja zu jeder Jahreszeit.
    Liebe Grüße
    Martina

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