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Da sitzen wir dann auf unseren Sofas, an unseren Küchentischen oder in unseren Betten. Wir scrollen uns durch Facebook, Pinterest und Tumblr und überall strahlen uns bunte Bildchen entgegen, mit großen weißen Lettern in Helvetica, die uns mit der Stimme irgendeiner klugen Person ins Gesicht schlagen, dass wir doch endlich mal unseren Hintern hoch bekommen sollten. Unsere Comfort Zone verlassen. Unseren Job kündigen, ein Ticket kaufen und irgendwo hin fahren. Egal wo. Oder den gut aussehenden Kerl aus der Straßenbahn einfach mal knutschen. Fallschirmspringen zu gehen. Grenzen zu überschreiten. Gesund zu essen. Unser Leben neu zu erfinden. „Sei!“, „Mach!“, „Werde!“, „Geh!“ rufen sie uns entgegen, als ob irgendetwas an unserem jetzigen Leben falsch wäre. Da stört nicht die Motivation, da stört das Diktat. Und immer diese unterschwellige Kritik, „Tu dies, tu jenes“ und wer das nicht tut ist doof. Ein Versager. Oder verdammt unglücklich.

 

smaracuja-wattewills

 

Wir Menschen sind doch alle so verschieden. Und wir kennen uns doch eigentlich selbst ganz gut. Brauchen wir da denn jemand Fremden, der uns sagt was zu tun ist? Muss ich wirklich aus meiner Wohlfühlzone austreten, weil einer mir sagt, dass das jetzt der neue Shit ist? Oder mache ich das vielleicht einfach sowieso, weil es sich in dem Moment richtig anfühlt? Oder weil ich neugierig bin?

 

“You have brains in your head. You have feet in your shoes.
You can steer yourself any direction you choose.
You’re on your own. And you know what you know.
And you are the one who’ll decide where to go.”
– Dr. Seuss

 

Ich mag es, das Leben zu beschreiben und nicht anderen aufzutragen, wie sie das Leben zu führen haben. Ich mag es zu inspirieren und den Horizont zu erweitern. Möglichkeiten aufzuzeigen. Und vielleicht dadurch auch zu motivieren. Aber ich möchte mir überhaupt nicht anmaßen, hier jemandem meinen Lebensweg aufzudiktieren. Ich bekomme nicht einmal meine Steuererklärung alleine hin, vergesse meinen Reisepass auf Flughafenklos und in meiner Wohnung sieht es aus, als hätte ich gerade eine Abrissparty in einer Altkleidersammlung gefeiert.

 

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Ich wusste, dass Fallschirmspringen mir nichts gibt und wurde dabei nicht eines Besseren belehrt, ich weiß auch, dass ich mich nicht selbst in Indien finden muss und mein eigenes Bett manchmal der schönste Ort auf dieser Welt ist. Und doch lasse ich mich manchmal treiben, Träume in mir erwecken, oder den Mut, etwas auszuprobieren oder an einen Ort zu reisen, an den ich vorher noch nicht gedacht hatte. Es ist wichtig Neues zu wagen.

Aber das geschieht durch Inspiration und den eigenen Antrieb und nicht Aufgrund von Worten in einem Pinterest Board.

 

(Die Yvonne hat übrigens vor einer Weile auch schon mal über die Sache mit der Wohlfühlzone geschrieben und das sehr gut auf den Punkt gebracht)

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